Alois-Harbeck-Platz – Bebauungsplan – Anhörung ab August

Dreieinhalb Stunden intensivste Beratungen haben  dazu geführt, dass das Plankonzept des Bebaungsplanes Alois-Harbeck-Platz (AHP) grundsätzlich gebilligt wurde und in eine neue Runde geht. Nun werden die Öffentlichkeit und die Träger öffentlicher Belange beteiligt.

Es gab viele kritische Fragen zum vorgelegten Plankonzept. Alle Fragen, die sich der ubp-Fraktion im Vorfeld stellten, wurden zufriedenstellend beantwortet. Jetzt gilt es, an dem ein oder andern Punkt (z.B. Freiflächengestaltung) noch eine detailliertere Planung vorzulegen, so dass man davon ausgehen kann, Anfang August in die Beteiligung der Öffentlichkeit einzusteigen.

Wir haben beantragt, dass hier ausreichend Zeit zur Verfügung steht und von den üblichen 4 Wochen abgesehen wird. Wir haben uns darauf verständigt, den Zeitraum auf mindestens 8 Wochen auszudehnen, um hier nicht komplett in die Ferienzeit zu fallen. Ich denke, damit können wir leben. Es ist aber auch klar, dass wir sämtliche Kanäle nutzen müssen, um die Öffentlichkeit einzubinden, da mit Sicherheit die ein oder andere Beteiligungsform (z.B. Workshops) den Corona-Sicherheitsbestimmungen zum Opfer fallen wird.

Zu den kritischen Fragen: für die ubp war ein zentraler Punkt die Frage der Verkehrsführung. Hier haben die Planer den Platz nun so gestaltet, dass die Zuwegung für den KfZ-Verkehr ausschließlich über die Josefstraße erfolgt Somit besteht in der Zufahrt zur Unterführung kaum Berührung zwischen Radlern und Autofahrern. Hier muss im weiteren dann aber auch noch darauf geachtet werden, durch geeignete Maßnahmen den Radverkehr an dieser Stelle noch sicherer zu machen, was aber nicht Gegenstand des Bebauungsplans ist. Für ausreichend Fahrradabstellmöglichkeiten im Bereich des AHP wird gesorgt und auch dem Wunsch nach Stellplätzen für Lastenräder wurde stattgegeben. Ebenso gibt es zwei behindertengerecht Rampen, über die der AHP erreicht werden kann.

Ein Thema, das uns als Umweltschützer natürlich schmerzt, ist die Fällung der meisten Bäume. Leider scheint es auch so zu sein, dass auch die Pappeln direkt an der Bahn gefällt werden müssen. Hier ist aber nicht die Ursache die Baumaßnahme sondern die Tatsache, dass die Bahn als Eigentümerin des Grundstücks dies fordert. Aus deren Sicht ist das nachvollziehbar, als ubp blutet uns das Herz. Positiv ist anzumerken, dass relativ viele Bäume nachgepflanzt werden, die Dächer und wahrscheinlich auch Fassaden begrünt werden und eine Photovoltaik-Anlage errichtet wird. Die Energieversorgung des AHP ist noch nicht klar, als Energiereferent liegt mir aber dieses Thema natürlich genauso am Herzen, wie die energiesparende Bauweise. Hier werde ich „am Ball“ bleiben.

Bezüglich der Abstandsfläche und der überbauten Fläche wurden meine Fragen ausreichend beantwortet. Mit 75% überbaute Fläche insgesamt liegen wir zwar am oberen Limit (bis zu 80% sind für solche Gebiete erlaubt), es ist aber tolerierbar im Hinblick auf die zentrale Lage und die Nachverdichtung im Innenraum. Es soll zusätzlich zum  „Sassi“ eine weitere Gastronomie entstehen, so dass von einer Belebung des Platzes ausgegangen werden kann. Natürlich stellt sich auch die Frage, ob Puchheim an dieser Stelle ein Boarding-House und einen Vollsortimenter-Supermarkt braucht.

Mir persönlich wären viele kleine Händler symphatischer gewesen, ich empfinde es als herben Verlust, dass wir u.a. alteingesessene Puchheimer Firmen wie Edelbauer oder das Sanitätshaus Böhnisch verlieren. Hier hätte ich mir gewünscht, dass alles Mögliche getan worden wäre, um diese zum Bleiben zu bewegen. Sicher ist ein Supermarkt direkt an der S-Bahn für viele Puchheimer sehr praktisch, ich bin aber kein Freund großer Supermarktketten. Aber persönliche Befindlichkeiten sind in diesem Fall kein Grund, einen Bebauungsplan abzulehnen.

Wir von der ubp stehen jederzeit für Fragen rund um das Bauvorhaben zur Verfügung und es besteht jederzeit die Möglichkeit, über www.ubp-puchheim.de zu den einzelnen Fraktionsmitgliedern Kontakt aufzunehmen. Insbesondere Max Keil und Jürgen Honold als Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt stehen gerne Rede und Antwort.

Im weiteren ist es uns gelungen, dass Jürgen Honold in das Vergabegremium für die Überplanung der Lochhauser Straße aufgenommen wurde. Die ubp haben sich in der Vergangenheit stark für eine Verbesserung der städtebaulichen Situation in der Lochhauser Straße stark gemacht und wollen natürlich auch zukünftig gute Ideen einbringen. Deshalb war es wichtig, hier auch bei der Vergabe für die Konzepterstellung mitentscheiden zu dürfen.

Jürgen Honold

So berichtet die Presse über die Sitzung:

https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/puchheim-ort29319/puchheim-ausschuss-gibt-konzept-fuer-alois-harbeck-platz-seinen-segen-13823207.html 

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/puchheim-hoeher-groesser-dichter-1.4959825

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/wohnbau-in-puchheim-gentrifizierung-statt-gruenzeug-1.4959840