Gelungenes Stadtgespräch zu Klima und Mobilität

Hoch erfreut war 1. Vorsitzender Edi Knödlseder über einen mit etwa 50 Bürgerinnen und Bürgern gut gefüllten Max-Reinhardt-Saal beim Stadtgespräch der Puchheimer Unabhängigen zum Thema „Klima-, Natur-, Artenschutz und Mobilität in der Stadt“.

Der Münchner Stadtrat und Biologe Tobias Ruff hielt ein Impulsreferat, in dem er auf die großen Pendlerverflechtungen zwischen dem Umland und der Landeshauptstadt München einging: 500.000 täglich rein und 170.000 raus! Das führe zu erheblichen Beeinträchtigungen für Mensch und Umwelt. Wir sind dabei einen Schatz zu verlieren. Wir versiegeln die Münchner Schotterebene, so Ruff. Letztendlich müsse jeder einzelne Verantwortung übernehmen, z.B. beim Essen zu Hause oder in den Schulen, beim Fahren in die Arbeit.

Edi Knödlseder, nicht nur Vorsitzender der ubp, sondern auch Ortssprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), sah in Puchheim durchaus Fortschritte in Sachen umweltfreundlicher Mobilität, bemängelte aber die zähen Verhandlungen, die zu führen seien. um z.B. einen paar hundert  Meter langen Fahrradstreifen durchzusetzen. Von einem Radschnellweg oder einer besseren Radwegverbindung nach München habe man schon lange nichts mehr gehört. Tobias Ruff meinte dazu, das liege vor allem an der bayerischen Landesgesetzgebung. In Baden-Württemberg sei man schon wesentlich weiter.

Harald Rösch vom Landesbund für Vogelschutz berichtete von den Aktivitäten seines Vereins in Sachen Sachen Artenschutz vor allem im Fußbergmoos. Er wies aber auch darauf hin, dass nicht nur der Erhalt von Freiflächen für den Artenschutz wichtig sei, sondern auch deren ökologische Aufwertung. Versiegelte Flächen und „Kiesgärten“ seien der Artenvielfalt nicht zuträglich.

Jennifer Getzreiter vom Bund Naturschutz sah in der Streuobstwiese am Mondscheinweiher, die von Ortsgruppe Puchheim gepflegt wird, ein positives Beispiel für angewandten Klima- und Artenschutz auf lokaler Ebene. Ihr fehle aber eine Vision dazu, wie es in den nächsten Jahren mit Siedlungsentwicklung und mit der Bewältigung der Folgen des Klimawandel weitergehen solle.

Michael Dippold sprach für das Klimanetz Puchheim, das aus den Demonstrationen von Fridays for Future hervorgegangen ist. Er ging vor allem auf das wechselseitige Verhältnis von Politik und Bürgern beim Klimaschutz ein. Eduard Knödelseder meinte dazu, wenn man sich beharrlich für etwas einsetze, könne man gerade auf lokaler Ebene etwas erreichen, besonders vor Kommunalwahlen, wie Tobias Ruff ergänzte.

In der anschließenden Diskussion, die von der 3. Vorsitzenden Brigitte Rösler und Fraktionssprecher Jürgen Honold moderiert wurde, ging es in erster Linie um umweltfreundliche Mobilität, falsch parkende Autos und volle Garagen, angeblich nicht ausgelastete, zu große Busse und sicheres Radfahren.

Dr. Reinhold Koch